Aktuelles – was gerade passiert
Was gerade entsteht, erscheint oder passiert. Neue Projekte, spontane Ideen und Dinge, die in Bewegung sind – regelmäßig aktualisiert und immer im Fluss.

19.05.2025
Launch exmove-Tools
Mit exmove, der umfassenden Sammlung an praktischen Exnovation-Tools ist gelungen, unzählige erprobte und nützliche Methoden und Praxishilfen für die eigene Anwendung im Kontext zusammenzustellen.
Mitte Mai 2025 wurden die exmove-Materialien im Rahmen der Exnovationstagung der Öffentlichkeit vorgestellt und für den eigenen Download gelauncht. Die digitale Toolbox versammelt knapp siebzig praxisorientierte Methoden und Interventionen, um Exnovation – das strategische Beenden von Strukturen, Prozessen und Praktiken – systematisch zu gestalten. Die interaktiven PDFs liefern eine klare Strukturierung nach Zeitbedarf, Gruppengröße und Online-Fähigkeit. Sie machen exmove flexibel in Wirtschaft, NGO, Bildung und Kirche einsetzbar. Exmove setzt bewusst den Fokus auf den oft vernachlässigten Schritt des Abschieds.
Von der initialen Motivation über methodische Planung bis zur aktiven Gestaltung von Abschieden und kreativen Reflexionsimpulsen begleitet die Toolbox Transformationsprozesse auf Augenhöhe und fördert nachhaltige Veränderung.
Alle Materialien stehen zum Download unter www.exmove.de bereit. Die kostenfreie Testversion bietet einen kompakten Einblick, die Vollversion liefert das komplette Toolset inklusive umfassenden Workshopkonzepten, Hintergrundwissen und Reflexionshilfen.
16.05.2025
Große Exnovations-Fachtagung
Am 12. und 13. Mai 2025 fand die midi Exnovationstagung „Mut zum Schluss: Was passiert, wenn wir aufhören?“ statt, die ich in den vergangenen Monaten vorbereiten und organisieren durfte. Über 700 Anmeldungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz belegen das große Interesse an Exnovation als Motor für nachhaltige Transformation.
Das Programm kombinierte Impulsvorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen. In meinem Vortrag „Exnovation in der Kirche – Abschied als Weg zur Transformation“ habe ich biblische Perspektiven mit praktischen Fallbeispielen verknüpft.
Der intensive Austausch mit Fachleuten aus Kirche, Diakonie und anderen Praxisfeldern der Organisationsentwicklung hat deutlich gemacht, wie bewusstes Beenden alter Routinen Platz für zukünftige Innovation schafft. Besonders eindrücklich bleibt mir der österreichische Schokoladenfabrikant Josef Zotter in Erinnerung. Er berichtete von einem Ideenfriedhof, der auf dem Firmengelände von Zotter in der Steiermark angelegt wurde. Dort werden Schokoladensorten verabschiedet und begraben, die vom Markt genommen werden. Neben Ladenhütern und exotischen Sorten, die keinen Absatz fanden, werden dort auch lukrative Hero- und Flagship Produkts. Zotter verabschiedet sich mitunter auch bewusst von Kassenschlagern, weil diese aufgrund ihres Erfolgs Kräfte und Energien binden, die er lieber in Innovationen und die Entwicklung neuer Produkte investieren möchte. Eine strategische Entscheidung zu iterativer Exnovation.


07.05.2025
Taufzeremonie der Seabird 3
Am vergangenen Mittwoch wurde auf dem Rollfeld des Flughafens Hannover die Seabird 3, das erste Flugzeug des Bündnisses United4Rescue für zivile Seenotrettung, feierlich getauft. Begrüßt mit einem Sprühbogen der Flughafenfeuerwehr Hannover wurde das Aufklärungsflugzeug vom hochrangigen Paten Smudo (Teil der Fantastischen Vier) in den Dienst geschickt.
Die Seabird 3 unterstützt die Partnerorganisationen Humanitarian Pilots Initiative und Sea-Watch. Ihr Einsatzgebiet umfasst das zentrale Mittelmeer und die Atlantikroute. Aus der Luft meldet sie Seenotfälle, dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und schlägt Alarm, wo maritime Hilfestrukturen fehlen.
Nach mehreren Schiffen schickt United4Rescue nun erstmals ein Aufklärungsflugzeug und unterstreicht damit seine Rolle als verbindende und unterstützende Plattform für zivilgesellschaftliche Seenotrettungsmaßnahmen auf dem Mittelmeer.
17.02.2025
Abschluss Endineering-Ausbildung
Diese Woche habe ich mein Endineering-Zertifikat erworben und darf somit stolz und mit Urkunde sagen: Ich bin Endineer. Im wunderbar internationalen Kurs mit Teilnehmenden aus New York, London und wirklich spannenden Kontexten stand eine zentrale Frage im Fokus: Wie endet ein Produkt oder eine Dienstleistung? Es ging um Exnovationskonzepte, die konkret auf Anwendungsfelder im Nachhaltigkeitsbereich im Hinblick auf Konsum, Produktkreisläufe sowie Service und Dienstleistungen zugespitzt wurden. Das Modell des Endineerings ergänzt klassische Innovationsansätze um konsequente End-of-Life-Strategien auf nachhaltige, ethische und kundenzentrierte Art und Weise.
Dieses Modell betrachtet nicht nur den Anfang und die Nutzungseinstieg eines Produkts oder einer Dienstleistung, sondern stellt die entscheidende Frage: Wie hört es wieder auf? Dieser Perspektivwechsel hilft Unternehmen, nachhaltige, ethische und kundenfreundliche End-of-Life-Strategien zu entwickeln. Egal ob im digitalen Raum, bei physischen Produkten oder in der Servicebranche. Viertiefende Infos dazu gibt es hier: www.andend.co.
Was für mich aus der Exnovationsperspektive spannend war, ist die zunehmende und branchenübergreifende Bedeutung die Endineering gewinnt. Während digitale Unternehmen Vertrauen und Ethik in den Mittelpunkt rücken müssen, arbeiten Produktfirmen an Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Im Bereich Service suchen die Firmen wiederum eher nach Wegen, Kundenbeziehungen langfristig und wertschätzend zu gestalten. Das alles haben wir in einem super aufbereiteten Workshopsystem bearbeitet und in wöchtlichen Calls als internationale Lerngruppe diskutiert. Das flankierende Lernmaterial wird mich definitiv noch länger beschäftigen und inspirieren.
Mein Dank gilt Joe Macleod von andEnd für seine fundierte Expertise. Den Endieneering-Kurs und auch die anderen Trainings empfehle ich allen, die End-Design und nachhaltige Exnovation vorantreiben möchten.


17.10.2024
Recap Frankfurter Buchmesse
Leider ohne meine Co-Autorin Dr. Gudrun Töpfer, aber mit nicht minder viel Dankbarkeit konnte ich Im Rahmen der Frankfurter am Stand des Schäffer-Poeschel Verlags (Haufe Group) unser neues Fachbuch „Exnovation und Innovation: Synergie von Ende und Anfang in Veränderungen“ vorstellen.
Die Veranstaltung am Stand des Schäffer-Poeschel Verlags (Haufe Group) bot nicht nur die Bühne für die eigene Publikation, sondern insbesondere die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeit weiterer Autorinnen und Autoren zu gewinnen und deren Perspektiven kennenzulernen.
Zwei fachliche Begegnungen stachen heraus: Zum einen das Gespräch mit Andreas Slogar über sein Konzept Liquid Leadership, das aufzeigt, wie selbstorganisierte Teams durch klare Rahmenbedingungen eigenständige Innovationskraft entfalten. Zum anderen die Diskussion mit Dr. Mai Thewes über ihr Werk Interculturing, in dem kulturelle Vielfalt als strategische Ressource für nachhaltige Organisationsentwicklung verankert wird.
Der interdisziplinäre Austausch auf Metaebene, von Leadership über Diversity bis hin zu prozessualen Strukturen, liefert wertvolle Impulse für meine Beratungspraxis und Lehre im Bereich Transformation und Exnovation.
28.05.2025
re:publica 2025
In diesem Jahr war es bei der re:publica in Berlin eine besondere Freude, nicht nur zuzuhören und sich inspirieren zu lassen, sondern eigene Ideen und Erfahrungen in einem Vortrag teilen zu können. Im voll besetzten Loft der STATION Berlin durfte ich über „Vom Mut zum Aufhören: Wie Exnovation die Zukunft gestaltet“ sprechen. Das große Interesse am Thema und die vielen Nachfragen zeigten: Strategisches Loslassen bewegt.
Das diesjährige Motto „Generation XYZ“ könnte aktueller nicht sein. In einer Zeit, in der verschiedene Generationen zusammenarbeiten und gemeinsam Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen müssen, ist bewusstes Beenden alter Strukturen kein Rückschritt, sondern ein zukunftsorientierter Akt. Mit Praxisbeispielen aus der Wirtschaft zeigte ich, wie Exnovation Raum für nachhaltige Innovation schafft und Transformation ermöglicht. Besonders viele Rückmeldungen habe nach der Keynote, aber auch später in unzähligen Zuschriften für Anwendungsbeispiele der Firma Rügenwalder Mühle erhalten.
Neben meinem eigenen Talk, hab ich die re:publica auch genutzt, um möglichst viele Keynotes und Workshops anderer Referent*innen zu besuchen, z.B. Prof. Dr. Maja Göpel sprach über reaktionäre Generationen und Zukunftsgestaltung, Natascha Strobl beleuchtete den postmodernen Faschismus von Schwarzhemden bis TikTok. Solche Perspektiven machen deutlich, warum die re:publica als Plattform für digitale Gesellschaftsthemen so wichtig ist.
Außerdem habe ich mir Zeit genommen, um mal wieder umfänglich auf und am Rande der re:publica zu netzwerken. Es sind einfach sehr, sehr viele Menschen in Berlin, mit denen es sich lohnt in Ruhe einen Kaffee zu trinken und sich ein kleines Update zu geben.
